Die wichtigsten Meilensteine

1942  Gründung des Unternehmens durch Helmut Dietrich in Schlema

1948  Umzug nach Heinrichsort

1976  Christine Müller übernimmt väterlichen Betrieb

1990  Umzug und Erweiterung in größere Räumlichkeiten

1992  50-jähriges Firmenjubiläum

2002  Ausbau und Umzug in den jetzigen Standorte Prinz-Heinrich-Straße 28

2017  75-jähriges Firmenjubiläum

2019  Übergabe des Familienbetriebes an Jens Müller

2022     80-jähriges Firmenjubileum

Unsere Firmenhistorie kurz erzählt

Ein Familienbetrieb mit langer Tradition

Vor über 60 Jahren übersiedelte der Schuhmacher Helmut Dietrich mit seiner Ehefrau Martha und der kleinen Tochter Christine vom erzgebirgischen Schlema nach Heinrichsort. Er hatte sich 1942 selbständig gemacht und begann unter schwierigen Bedingungen mit Hilfe seiner Frau mit der Herstellung von Hausschuhen. Doch nach dem Krieg wurde aus dem romantischen und weltberühmten Radiumbad Schlema durch den aufkommenden Wismut-Bergbau nach und nach eine Mondlandschaft, und es herrschten dort chaotische Verhältnisse, so dass sich das junge Paar entschloss, sich anderswo eine Bleibe zu suchen.

Ein Freund aus Gersdorf riet ihnen, sich dort niederzulassen, dort standen Gewerberäume und Wohnraum zur Verfügung. Doch als Vater Helmut mit seinem Motorrad auf dem Weg nach Gersdorf durch Heinrichsort fuhr, gefiel ihm dieser kleine Ort recht gut, und so fragte er kurzentschlossen beim damaligen Bürgermeister nach freien Räumlichkeiten. Dieser konnte ihm diese anbieten, und seitdem werden in Heinrichsort Hausschuhe hergestellt.

Im Raum Chemnitz gab es ab der 50er Jahre fast 30 solcher kleinen Produktionsbetriebe, die unter der Regie einer Genossenschaft in Chemnitz arbeiteten. Heute kann man sie an einer Hand abzählen, so schätzt die jetzige Inhaberin, Christine Müller, ein. Sie übernahm 1976 den kleinen Betrieb von ihrem Vater, der aus Alters- und Gesundheitsgründen seine Schusterschürze an den Nagel hängte. Auch der Ehemann der jetzigen Inhaberin, Peter, stieg dann 1977 mit in den Betrieb ein.

„In der Zwischenzeit sind wir schon zweimal umgezogen. Der elterliche Betrieb wurde nach der Wende zu klein, weil etliche Maschinen angeschafft werden konnten. So mieteten wir uns in einem ehemaligen Malitex-Betrieb in Heinrichsort ein“, erzählt der Ehemann der Inhaberin. „Doch es ärgerte uns immer, monatllich die hohen Mietkosten aufbringen zu müssen, und so waren wir immer auf der Suche nach etwas Eigenem“.

Diese Gelegenheit bot sich 2001, als eines der ältesten Gebäude von Heinrichsort zum Verkauf stand. Es war der frühere Gasthof Decker und spätere Ferienheim der HO Wittenberg auf der Prinz-Heinrich-Straße 28. Mit viel körperlichem und finanziellem Aufwand entstand nun das jetzige Domizil des kleinen Familienbetriebes.

Hausschuhfabrikation in dritter Generation

Zur Zeit arbeiten hier nur Familienmitglieder, nämlich das Ehepaar Müller, Sohn und Nachfolger Jens Müller und der Firmenchefin jüngere Schwester Renate. Diese schätzt ebenfalls die guten Arbeitsbedingungen und die familiäre Atmosphäre. Hergestellt werden natürlich die traditionellen „Walker-Hausschuhe“, die schon über 50 Jahre produziert werden, und der Walker, die kompakten Filzpantoffeln und die Gästepantoffel-Set oder nur Gästepantoffel.

Natürlich machen auch die Billigmärkte dem kleinen Unternehmen zu schaffen, gerade am Beispiel des Pantoffel-Sets, „aber vergleicht man die Qualität, so sind unsere doch denen der Billiganbieter weit überlegen“, sagt Christine Müller mit einem Augenzwinkern. „Wir haben einen privaten Kundenstamm in der Region und darüber hinaus, der die Produkte schätzt und im Betriebsverkauf diese erwerben kann. Besonders Hausschuhe mit Filzsohlen haben ihre Liebhaber, weil es diese im Handel eher selten zu kaufen gibt. Der Renner in dieser Saison waren die Einlegesohlen aus Filz“.

„Im Frühjahr und Sommer läuft es eher ruhig, da produzieren wir auch 'auf Halde', um für die Herbst- und Wintersaison gerüstet zu sein. Denn der Einzelhandel ordert lange nicht mehr im voraus, sondern bestellt die Ware, wenn sie gebraucht wird und dann sollte der Liefertermin möglichst sofort sein.“ Die Produkte werden bundesweit verschickt, von Hamburg bis nach Oberstdorf, nach Österreich und auch in die Schweiz.

Christine Müller 2019


Wer nun neugierig geworden ist, ist gerne eingeladen zum Vorbeischauen im Werksverkauf.